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Die unterschätzte Ressource: Wie die Freude an kleinen Dingen deine Energie als Leader sichert

  • Autorenbild: Christian
    Christian
  • 16. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Mann schöpft Energie aus kleinen Dingen

Dein Kalender ist voll. Die Verantwortung ist immens. Du triffst täglich strategische Entscheidungen, die die Zukunft des Unternehmens prägen. In dieser Welt der permanenten Anspannung und des hohen Drucks ist der Blick fast zwangsläufig auf das Große, das Wichtige, das Dringende gerichtet. Auf die nächste Quartalszahl, den nächsten Board-Termin, die nächste Krise.


Doch was passiert, wenn wir in diesem Modus dauerhaft verharren? Unsere Wahrnehmung verengt sich. Wir verlieren den Zugang zu einer der wichtigsten und gleichzeitig am meisten unterschätzten Ressourcen für unsere eigene Resilienz und mentale Klarheit. Wir jagen den großen Erfolgsmomenten hinterher und übersehen dabei die unzähligen kleinen Energiequellen, die der Alltag für uns bereithält.


Die vierte Säule des Ikigai, "Die Freude an kleinen Dingen", mag auf den ersten Blick trivial klingen. Doch für eine Führungskraft an der Spitze ist sie ein hochwirksames strategisches Werkzeug, um die eigenen Batterien wieder aufzuladen und langfristig leistungsfähig zu bleiben.


Mehr als nur "gute Laune" – Die Biochemie der Freude


Die Fähigkeit, Freude an kleinen Dingen zu empfinden, ist keine esoterische Übung, sondern handfeste Neurobiologie. Wenn wir einen Moment bewusst wahrnehmen und wertschätzen – sei es der erste Kaffee am Morgen in Stille, das ehrliche Lachen eines Kollegen oder der Anblick der Sonne, die durchs Bürofenster scheint –, passiert etwas in unserem Gehirn.


Es werden Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin und Oxytocin ausgeschüttet. Diese "Glückshormone" haben einen direkten, messbaren Effekt:


  • Sie senken den Spiegel des Stresshormons Cortisol.

  • Sie verbessern unsere Stimmung und kognitive Funktion.

  • Sie fördern unsere Kreativität und unsere Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen.


Wer ständig nur auf den nächsten großen "Kick" wartet – den Vertragsabschluss, die erfolgreiche Produkteinführung –, macht sein Wohlbefinden von seltenen, externen Ereignissen abhängig. Wer hingegen lernt, die kleinen, positiven Momente des Alltags zu "ernten", schafft sich eine konstante, interne Quelle für Energie und Stabilität. Es ist der Unterschied zwischen dem Warten auf Regen und dem Graben eines eigenen Brunnens.


Achtsamkeit als Führungskompetenz


In einer Welt der totalen Ablenkung ist die bewusste Wahrnehmung des Moments eine Superkraft. Für eine Führungskraft bedeutet das:


  • Erhöhte Präsenz: Wenn du die kleine Geste eines Mitarbeiters wertschätzt, signalisierst du eine Form von Aufmerksamkeit und Menschlichkeit, die durch keine Management-Technik zu ersetzen ist. Deine Präsenz schafft psychologische Sicherheit.

  • Bessere Entscheidungen: Ein Geist, der geübt ist, Details wahrzunehmen, erkennt auch in komplexen Business-Szenarien früher feine Signale, Muster und Chancen, die andere übersehen.

  • Gesteigerte Innovationskraft: Kreativität entsteht selten im Tunnelblick. Sie entsteht, wenn wir offen für unerwartete Impulse sind. Die Freude an kleinen, unscheinbaren Dingen trainiert genau diese Offenheit und hilft, alte Muster zu durchbrechen.


Die Kultivierung dieser Fähigkeit ist eine Form des mentalen Trainings, das dich als Leader widerstandsfähiger und weitsichtiger macht.


Wo ich meine Energie im Kleinen finde


Mein Kalender ist, wie deiner vermutlich auch, oft eine Herausforderung. Die Verlockung ist groß, von einem Termin zum nächsten zu hetzen und dabei das Atmen zu vergessen. Ich habe für mich eine kleine, aber wirkungsvolle Praxis entwickelt.


  • Das Dilemma: Zwischen intensiven Coaching-Sessions, strategischen Workshops und der eigenen Unternehmensführung gab es Tage, an denen ich abends völlig erschöpft war und das Gefühl hatte, nur noch "funktioniert" zu haben.

    • Meine Praxis der "Mikro-Dosen Freude": Ich nutze bewusst die "Zwischen-Zeiten". Die zwei Minuten im Auto vor einem Termin, in denen ich nicht auf mein Handy schaue, sondern bewusst einen guten Song höre. Der Moment, in dem ich nach einem Workshop kurz innehalte und das Gefühl einer gelungenen Transformation im Raum nachspüre, anstatt sofort zum Laptop zu greifen. Der erste Schluck eines wirklich guten Espressos nach dem Mittagessen.

    • Der Effekt: Diese winzigen, bewussten Genuss-Momente sind wie kleine "Reset-Knöpfe" für mein Nervensystem. Sie verhindern, dass der Stresspegel über den Tag hinweg kumuliert. Sie erhalten meine Energie und sorgen dafür, dass ich auch im letzten Termin des Tages noch präsent und auf Augenhöhe mit meinem Sparringspartner sein kann.


Deine Einladung zum Innehalten


Vielleicht möchtest du heute ein kleines Experiment wagen. Halte für nur eine Minute inne und suche nach einer einzigen, kleinen Sache in deiner unmittelbaren Umgebung, die du wertschätzen kannst. Ein Design-Detail an deinem Stift. Das Licht, das auf deinen Schreibtisch fällt. Das Geräusch der Stadt vor deinem Fenster.


Was nimmst du wahr, wenn du dir für einen Moment erlaubst, nicht an das nächste große Ziel, sondern nur an diesen winzigen Augenblick zu denken?


Nachdem wir nun unsere innere Energiequelle gestärkt haben, widmen wir uns im nächsten Artikel der ultimativen Disziplin für Führungskräfte in der VUCA-Welt: der Fähigkeit, auch im größten Sturm zentriert zu bleiben. Es geht um die fünfte und letzte Säule: "Im Hier und Jetzt sein" und die Kunst des Flow-Zustands.


Folge mir gerne auf LinkedIn, um diese Reise gemeinsam abzuschließen.

 
 
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