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Mitarbeiterbindung: Bleiben wollen – nicht müssen

  • Autorenbild: Christian
    Christian
  • 22. Mai
  • 2 Min. Lesezeit
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Retention beginnt nicht mit Gehalt.


Sie beginnt mit einer Frage: „Warum komme ich eigentlich gern hierher?“


Wenn du darauf keine Antwort bekommst – von dir selbst oder von deinen Leuten – dann wird’s dünn. Denn Menschen, die bleiben müssen, sind irgendwann weg. Innerlich zuerst. Und später ganz.


Was echte Bindung trägt


Natürlich spielen Gehalt, Benefits und Arbeitszeitmodelle eine Rolle. – allein schon aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten deiner Mitarbeiter heraus.


Sie sind das, was man braucht, um einen Vertrag zu unterschreiben – nicht, um ihn mit Überzeugung zu leben.


Was Menschen wirklich bindet, ist etwas anderes:


  • das Gefühl, gebraucht zu werden,


  • die Überzeugung, dass die eigene Arbeit Sinn hat,


  • das Wissen, dass sie Teil von etwas sind, das zählt.


Was die Forschung sagt


Unzählige Studien belegen, was viele längst spüren: Menschen bleiben dort, wo sie sich innerlich verbunden fühlen – nicht dort, wo es nur funktional passt.


Eine umfassende Studie von Michael F. Steger und Kollegen (2012) zeigt, dass erlebte Sinnhaftigkeit im Arbeitskontext eng mit höherem Engagement, emotionaler Stabilität und längerer Betriebszugehörigkeit korreliert.


Mitarbeiter, die das Gefühl haben, dass ihre Arbeit zählt und zu einem größeren Ganzen beiträgt, berichten nicht nur von höherer Zufriedenheit, sondern auch von einer deutlich geringeren Absicht, ihren Arbeitgeber zu wechseln.


Der Deloitte Millennial Survey (2016) zeigt zudem: In Unternehmen mit einem klar kommunizierten Purpose geben mehr als doppelt so viele Beschäftigte an, langfristig bleiben zu wollen – im Vergleich zu Unternehmen ohne eine glaubwürdige Vision.

Dabei geht es nicht um Hochglanzwerte auf der Website, sondern um das tägliche Erleben von Sinn, Wirksamkeit und Wertschätzung.


Auch eine Gallup-Analyse (2022) zur Mitarbeiterbindung zeigt: Der wichtigste Prädiktor für Bindung ist nicht das Gehalt – sondern die emotionale Beziehung zur Führungskraft und das Gefühl, dass die eigene Arbeit Bedeutung hat.


Kurz gesagt: Wer Retention ernst meint, muss sich mit der Frage auseinandersetzen, ob Menschen bei ihm nicht nur arbeiten, sondern innerlich auch ankommen können.


Führung schafft Verbindung – oder nicht


Retention Management meint nicht die Reaktion auf Kündigungswellen. Echte Bindung entsteht vorher. Dort, wo Menschen gesehen werden, sich akzeptiert fühlen.


Retention Management ist Teil einer Unternehmenskultur, die Menschen ernst nimmt – nicht als Humankapital, sondern als Teil eines Ganzen.


Wenn du willst, dass Menschen bleiben, frag dich nicht:


„Was müssen wir ihnen bieten, damit sie bleiben?“


Sondern:


„Woran würden sie merken, dass sie wirklich dazugehören?“


Führung bedeutet hier nicht, das richtige Incentive auszuwählen. Sondern Räume zu schaffen, in denen Identifikation entstehen kann – durch Sinn, Beziehung und Verantwortung.


Denn wer sich verbunden fühlt, braucht keine Leine. Sondern nur einen Platz, an dem er gern bleibt.


Und jetzt?


Vielleicht ist genau jetzt der Moment, um ehrlich hinzuschauen:


Bleiben deine Mitarbeiter, weil sie nicht weg können – oder weil sie wirklich da sein wollen?


Wenn du weißt, dass in deinem Team mehr Verbundenheit möglich ist, aber dir noch der Zugang fehlt, dann lass uns sprechen.


Denn echte Retention entsteht dort, wo Sinn erlebbar wird.

 
 
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