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Mehr als nur "Ich": Wie nachhaltige Führung dich und dein Unternehmen an die Spitze bringt

  • Autorenbild: Christian
    Christian
  • 9. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit
Mann in Balance zwischen seinen Zielen und denen seiner Umwelt

Du hast gelernt, kleine Schritte zu meistern und für deine Vision loszugehen. Doch auf deiner Ebene wartet eine neue, strategische Herausforderung. Als C-Level-Executive, als Führungskraft an der Spitze oder als Leiter eines A-Level-Projekts stehst du unter enormem Druck, Ergebnisse zu liefern. Der Fokus auf die eigene Bilanz, die eigene Abteilung oder das eigene Projekt ist nicht nur verständlich, er wird erwartet.


Doch hier liegt ein Dilemma: Ein zu starker Fokus auf die eigene, isolierte Performance kann langfristig genau das untergraben, was du aufbauen willst – ein florierendes, resilientes Unternehmen. Wie balancierst du also den unbedingten Willen zum Erfolg deiner Einheit mit dem Wohl der gesamten Organisation? Wie führst du so, dass dein Sieg ein Sieg für das ganze System ist?


Diese Frage führt uns zur dritten Säule des Ikigai: Harmonie und Nachhaltigkeit. Sie ist kein "weicher" Faktor, sondern ein knallhartes strategisches Prinzip für langfristigen Erfolg. Es geht darum, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und als Architekt des Gesamterfolgs zu agieren.


Harmonie & Nachhaltigkeit – Das Ökosystem des Erfolgs


In der westlichen Management-Lehre bewundern wir oft den "Alpha-Leader", der mit rücksichtsloser Effizienz seine Ziele durchsetzt. Die japanische Kultur, aus der Ikigai stammt, legt traditionell einen stärkeren Wert auf die Harmonie innerhalb des Systems. Für eine Spitzen-Führungskraft bedeutet "Harmonie und Nachhaltigkeit" heute:


  1. Systemisch denken: Deine Entscheidungen erzeugen Wellen im gesamten Unternehmen. Eine Entscheidung, die deine Abteilung optimiert, kann eine andere kritisch schwächen. Systemisches Denken bedeutet, diese Wechselwirkungen zu verstehen und für das gesamte Ökosystem zu optimieren, nicht nur für den eigenen Garten.

  2. Langfristig handeln (Legacy Thinking): Den kurzfristigen Quartalsdruck gegen den langfristigen, nachhaltigen Erfolg abzuwägen. Es ist die bewusste Entscheidung, keine Erfolge auf Kosten der zukünftigen Stabilität oder der Unternehmenskultur zu erzielen. Es ist die Frage nach dem Vermächtnis, das du hinterlässt.

  3. Win-Win-Architektur schaffen: Aktiv nach Strategien zu suchen, die nicht nur deiner Unit, sondern auch anderen Stakeholdern und dem Gesamtunternehmen dienen. Das ist die Essenz moderner, nachhaltiger Führung.


Es geht nicht darum, die eigenen, ambitionierten Ziele aufzugeben. Es geht darum zu erkennen, dass dein Erfolg als Führungskraft untrennbar mit der Gesundheit deines gesamten "Ökosystems" verbunden ist.


Die Business-Relevanz des "Wir"


Ein rein auf individuelle Leistung getrimmtes Umfeld erzeugt Silodenken und internen Wettbewerb. Das mag kurzfristig Kennzahlen verbessern, schwächt aber langfristig die Innovationskraft und Resilienz des gesamten Unternehmens. Die besten Talente verlassen toxische Kulturen, und die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die für die Bewältigung der Komplexität der VUCA-Welt entscheidend ist, erstickt.


Eine Kultur, die auf Harmonie und psychologischer Sicherheit basiert, ist hingegen ein messbarer Wettbewerbsvorteil. In einem solchen Umfeld trauen sich die besten Köpfe, etablierte Prozesse infrage zu stellen, radikale Ideen zu äußern und Verantwortung zu übernehmen. Das ist die Grundlage für jede erfolgreiche Transformation und für eine Organisation, die nicht nur überlebt, sondern anführt.


Wo ich Harmonie in meiner Arbeit als Coach und Berater erlebe


Als Coach und Berater, der oft zwischen den Interessen verschiedener Business Units oder Hierarchieebenen navigiert, ist dieses Prinzip der Kern meiner Arbeit.


  • Das Dilemma: In strategischen Change-Prozessen gibt es oft harte Zielkonflikte. Die Finanzabteilung hat andere Prioritäten als die Produktentwicklung, das Top-Management eine andere Sicht als die operativen Leiter. Es ist verlockend, sich auf die Seite des mächtigsten Stakeholders zu schlagen, um schnell eine Entscheidung durchzudrücken.

    • Mein Harmonie-Prinzip: Ich sehe meine Rolle als Sparringspartner für das Gesamtsystem. Meine erste Frage ist nie: "Wer hat Recht?", sondern: "Was ist das gemeinsame, übergeordnete Ziel, das den größten Wert für das gesamte Unternehmen schafft?" Ich nutze die unterschiedlichen Perspektiven nicht als Konfliktpotenzial, sondern als wertvolle Datenpunkte über die Gesundheit der Organisation.

    • Der Effekt: Dieser Ansatz verlangsamt die Entscheidungsfindung vielleicht kurzfristig, schafft aber langfristig tragfähige Strategien, die von allen wichtigen Akteuren mitgetragen werden. Er baut Brücken statt Gräben und führt zu einer nachhaltigen Veränderung, weil sich alle als Teil der Lösung sehen.


Dein Beitrag zum Ganzen


Vielleicht möchtest du bei deiner nächsten strategischen Entscheidung einen Moment innehalten und dich fragen: Welche Auswirkungen hat diese Entscheidung auf die Bereiche jenseits meines direkten Verantwortungsbereichs? Wie kann ich ein Ergebnis erzielen, das nicht nur meinen Zielen dient, sondern das gesamte System stärkt?


Was könnte sich verändern, wenn du deinen Erfolg nicht nur daran misst, was er dir bringt, sondern auch daran, was er für das ganze Unternehmen bewirkt?


Nachdem wir nun den Blick auf das System gerichtet haben, wenden wir uns im nächsten Artikel wieder der eigenen Energiequelle zu. Wir erkunden die vierte, vielleicht unterschätzteste Säule für Spitzenleister: "Die Freude an kleinen Dingen" – die Kunst, auch im größten Stress Glück und Energie im Alltäglichen zu finden.


Folge mir gerne auf LinkedIn, um auch bei diesem nächsten Schritt dabei zu sein.

 
 
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